Werkstätte Niederneukirchen
In der Werkstätte Niederneukirchen arbeiten 32 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Die Beschäftigten und die Mitarbeiter*innen der Werkstätte Niederneukirchen machten es sich zur Aufgabe, Inklusion vor allem auch in der eigenen Werkstätte zu leben. Aus diesem Grund wird nach einem selbst erarbeiteten Strukturkonzept, in welchem es keine Fördergruppen im klassischen Sinne mehr gibt und alle Arbeitsangebote in einem gewissen Rahmen für alle Beschäftigten offen stehen.
Je nach Vorlieben und Möglichkeiten der Menschen werden Arbeits- und Beschäftigungsangebote angestrebt, die von lebenspraktischen und sozialen Angeboten des täglichen Lebens, Förderung kognitiver und sprachlicher Fähigkeiten, Begleitung bei unterstützter Kommunikation, Anleitung zur Selbstständigkeit, Ermöglichung von Umwelterfahrungen, über Botengänge in- und außerhalb des Hauses, kreative Angebote, Auftragsarbeiten für Firmen (z.B. Gernekoch ), Produktion von Hochbeeten bis hin zum Kochen im Umfang von rund 40 bis 50 Personen für den eigenen Bedarf reicht. Die Beschäftigten sollen sich wohlfühlen, Spaß an den verschiedenen Angeboten haben und immer wieder auf neue Beschäftigungs- und Arbeitsangebote (Integrative Beschäftigung) neugierig werden. Die Menschen mit Beeinträchtigung sollen Integrative Beschäftigung kennen lernen und einen Arbeitsplatz in einer Firma bekommen.
Außenorientierte Angebote
Rasen mähen, Rasen trimmen, Entsorgung von Grünschnitt, Keller- oder Hausentrümpelungen, Sperrmüllentsorgungen, allfällige kleinere Arbeiten. Einmal pro Woche im Frühling und Sommer wird eine Parkplatzreinigung bei der FA. OBI in Steyr durchgeführt.
Innenorientierte Angebote
Es gibt eine eigene Küche und 4 Beschäftigte lernen Grundlagen wie Bestellen von Lebensmittel, welche, wieviel Produkte braucht man für die Speisen, Lagerhaltung, Hygiene, Maschinenkunde, Umgang mit Lebensmittel, wie werden diese verarbeitet, um daraus leckere Speisen für die gesamte Einrichtung zu kreieren.
Im Jahreskreis gibt es verschiedene Produktgruppen zu erwerben: Holzerzeugnisse, wie etwa Hochbeete, Blumenkisten, verschiedene, kreative Anhänger und kunsthandwerkliche Produkte aus unterschiedlichen Materialien. Weiter werden die verschiedensten Keramikprodukte, angefangen von Teller, Schüssel, Anhänger etc., hergestellt.
Die Werkstätte übernimmt gerne sämtliche Auftragsarbeiten, wie etwa das Verpacken oder Fertigstellen von Produkten oder die Erstellung von kunsthandwerklichen Erzeugnissen wie Taschen mit weihnachtlichem Motiv.
Entwicklungsorientierte Angebote für Beschäftigte
Es gibt in der Einrichtung Bauchtanzen, Kennenlernen des Computers, gemeinsames Musizieren und Singen mit Freiwilligen. Die Werkstätte bietet Schwimmen, Fußball spielen und Nordic Walking an. Weiters gibt es die Möglichkeit Logopädie und Massagen im Rahmen der Einrichtung zu erhalten. Im Frühling und im Sommer gibt es das Angebot des heilpädagogischen Voltigierens.
Als neu und innovativ ist das Hundeprojekt hervorzuheben: Beschäftigte bekommen nach Abklärung mit den Angehörigen die Möglichkeit mit zwei Hunden, die den Wesenstest und Hundealltagstauglichkeit-Prüfung absolvierten, die Freude im gemeinsamen Tun, etwa beim Spazierengehen, kennenzulernen. Es gilt die Verantwortung für den Hund bei einem Spaziergang zu übernehmen. Bewegung zu machen, ohne dass diese im Vordergrund steht. Oder ganz allgemein den Umgang mit Hunden zu erfahren: Wie reagiert man auf fremde Hunde. Die Nähe (z. B. Brustgeschirr anlegen) und Distanz im Umgang kennen zu lernen. Die Unsicherheit und Nervosität in der Auseinandersetzung mit dem Tier zu verlieren und viele andere Aspekte, die es in der Begegnung mit Hunden zu erfahren gibt, zu erfahren.
"Partizipation, also aktive Teilhabe und Mitgestaltung in allen Bereichen und für alle Personen in der Werkstätte Niederneukirchen, ist uns sehr wichtig."
Johannes Schagerl, Leiter der Werkstätte Niederneukirchen