Frühförderung hilft Familien mit Kindern

Die Corona-Pandemie bringt viele Familien an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Hilfe bietet die mobile Frühförderung und Familienbegleitung der Lebenshilfe Oberösterreich. Im Herbst werden nach langen Wartelisten in der Vergangenheit einige Plätze frei.

Home-Office, Home-Schooling und daneben muss noch ein Kindergartenkind beschäftigt werden. „Wenn sich zu Hause plötzlich alle auf die Füße treten, kann das schnell zu einer Überforderung der Familie führen“, weiß Mag.a Michaela Mogart. Sie leitet den Bereich Frühförderung und Familienbegleitung bei der Lebenshilfe Oberösterreich. Bei diesem Angebot handelt es sich um eine Fördermöglichkeit für Familien mit Kindern von der Geburt bis zum Schuleintritt, die zu Hause stattfindet. Frühförderung und Familienbegleitung unterstützt Kinder mit Entwicklungsdefiziten oder Beeinträchtigung und die Eltern bei Erziehungsfragen und beim Umgang mit ihren Kindern.

Eltern sparen Zeit und Stress

„Wenn Eltern das Gefühl haben, sie könnten in einem dieser Bereiche Hilfe gebrauchen, sollten sie sich so früh als möglich bei uns melden.“ Je früher Kinder gefördert werden, umso größere und schnellere Erfolge erziele man. Die Frühförderin kommt mit allen notwendigen Materialien zu den Familien nach Hause und fördert die Kinder ganzheitlich und spielerisch: „Die Kinder sollen dabei Spaß haben.“ Die Eltern sparen sich viel Zeit und Stress: „Die Kinder fühlen sich zu Hause wohl und müssen sich nur auf eine neue Person einstellen – wir können daher recht schnell mit der Förderung beginnen.“

Im Fall einer Anfangs erwähnten möglichen Überforderung der Familie in der aktuell herausfordernden Zeit, schaue sich die Frühförderin zum Beispiel einmal an, welche Spielsachen und Beschäftigungsmöglichkeiten es zu Hause gibt. Dazu Mag.a Mogart: „Das Kind und die Eltern bekommen dann Tipps, wie man die vorhandenen Dinge ohne zusätzliche Ausgaben für die bestmögliche Förderung des Kindes einsetzen kann.“ Im Unterschied zu Therapien, wo kaum Zeit für Gespräche mit den Eltern ist, sind diese fixe Bestandteile bei der mobilen Frühförderung & Familienbegleitung: „Nach der spielerischen Förderung der Kinder gibt es ein Gespräch mit den Eltern. Die Frühförderinnen unterliegen der Schweigepflicht – das Besprochene bleibt natürlich in der Familie.“

Lebenshilfe OÖ begleitet rund 160 Familien

Für den Start braucht es keine ärztliche Diagnose oder einen Befund, es reicht eine formlose ärztliche Befürwortung. Das Land Oberösterreich übernimmt die Kosten, bei Pflegegeldbezug fallen 10 Prozent Selbstbehalt an. Die Unterstützung wird jeweils für zwei Jahre gewährt und wenn erforderlich bis zum Schuleintritt des Kindes verlängert.

15 Frühförderinnen sind von der Lebenshilfe Oberösterreich in den Bezirken Vöcklabruck und Kirchdorf an der Krems unterwegs und begleiten jährlich rund 160 Familien. Das Angebot kann auch aktuell unter Einhaltung aller Covid19-Schutzmaßnahmen stattfinden – die Frühförderinnen lassen sich regelmäßig testen und tragen eine FFP2-Maske. In den vergangenen zwei Jahren gab es lange Wartelisten, Familien mussten fast ein Jahr auf eine Unterstützung warten. Im Herbst werden aber eine Reihe von Plätzen frei und daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich anzumelden. Mag.a Michaela Mogart gibt gerne unverbindliche Auskünfte und Informationen unter: bl-fruehfoerderung@ooe.lebenshilfe.org oder Tel.: 07672 27550 - 10129

11.3.2021